2022 noch neun Prozent weniger Übernachtungen als 2019
Der Tourismus in Deutschland hat sich 2022 teilweise von der Corona-Krise erholt, aber noch nicht die Übernachtungszahlen vor der Pandemie erreicht. Im letzten Jahr zählte das Statistische Bundesamt 451 Millionen Übernachtungen in den Beherbergungs-Betrieben; 45 Prozent mehr als 2021, aber 9,1 Prozent weniger als 2019.
Die Übernachtungen von ausländischen Gästen stiegen im vergangenen Jahr gegenüber 2021 um 37 Prozent auf 383 Millionen und waren mit einem Plus von 120 Prozent mehr als doppelt so hoch wie 2021. Der Anteil ausländischer Gäste am gesamten Gästeaufkommen erreichte im letzten Jahr 15 Prozent gegenüber 10 Prozent im Jahr 2021 und 18 Prozent im Rekordjahr 2019. Die weltweiten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den internationalen Tourismus in Deutschland haben 2022 somit abgenommen, die Zahlen vor der Pandemie konnten jedoch noch nicht wieder erreicht werden.
In der Gesamtbetrachtung des Jahresverlaufs 2022 ist auffällig, dass die Zahl touristischer Übernachtungen sowohl am Anfang als auch am Ende des Jahres klar hinter den Werten des Vorkrisenjahres 2019 zurückblieb (-19,8%). In den Monaten Mai bis Oktober 2022 hingegen fanden ungefähr gleich viele Gästeübernachtungen statt wie in den Vergleichsmonaten des Jahres 2019 (-2,5%). Im August 2022 wurde sogar ein Rekordwert von 58 Millionen Übernachtungen erreicht (0,3% mehr als im August 2019). Der Sommertourismus scheint sich somit schneller von der Pandemie erholt zu haben als der Tourismus im Herbst und Winter.