Berlin zieht Bilanz
Es geht langsam aufwärts in der Hauptstadt. Laut den aktuellen Zahlen des Landesamts für Statistik Berlin-Brandenburg hat sich der Berlin-Tourismus im zweiten Jahr der Corona-Pandemie leicht erholt.
Demnach reisten 2021 rund 5,13 Millionen Besucher nach Berlin, sie verbrachten 13,96 Millionen Nächte in den Hotels der Stadt. Zu 2020 entspricht das einem Plus von 3,7 Prozent bei den Gästezahlen, Übernachtungen legten um 13,7 Prozent zu. Insgesamt erreicht der Berlin-Tourismus damit 37 Prozent des Vorkrisenniveaus bei den Ankünften und etwa 41 Prozent bei den Übernachtungen.
„Dank der Aufholjagd ab 11. Juni hat der Berlin-Tourismus im vergangenen Jahr insgesamt besser abgeschnitten als 2020. Mit unseren intensiven Marketing-Aktionen haben wir den Restart auf den Weg gebracht“, sagt Burkhard Kieker, visitBerlin-Geschäftsführer. „Für den Sommer können wir bisher eine stark wachsende Nachfrage beobachten. Das Bedürfnis nach Reisen und Erlebnissen bei den Menschen ist groß. Der Krieg in der Ukraine aber wird für den Tourismus Folgen haben, die bisher nicht klar abzuschätzen sind.“
Insgesamt 71 Prozent der Übernachtungen entfielen auf Besucher aus dem Inland, 29 Prozent auf internationale Gäste. Die meisten Gäste aus dem Ausland kamen aus Nachbarstaaten wie Niederlande, Dänemark und Polen. Stärkster Überseemarkt waren die USA: Die Hotelübernachtungen amerikanischer Gäste legten gegenüber 2020 wieder zu. Der Krieg in der Ukraine dämpft allerdings die Erwartungen für eine schnelle Erholung.
„Das Tourismus- sowie das Messe- und Kongressgeschäft zählen zu den zentralen Wirtschaftszweigen unserer Stadt. Mit unserem Programm Neustart Wirtschaft wollen wir die seit mehr als zwei Jahren besonders stark von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffenen Branchen unterstützen. Hierzu zählen neben der Tourismus- und Veranstaltungswirtschaft die Gastronomie, der lokale Einzelhandel sowie die Kreativwirtschaft“, sagt Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe.
Berlin bei Nacht
Starker Sommer, schwieriger Winter
Touristische Hotelübernachtungen waren wegen des langen Lockdowns in Berlin erst ab dem 11. Juni 2021 wieder möglich. Dann nahm der Tourismus der Stadt richtig Fahrt auf: Im August erreichten die Übernachtungszahlen bereits 69 Prozent des Vorkrisenniveaus, im Oktober sogar rund 80 Prozent. Die steigenden Infektionszahlen ab November bremsten diese positive Entwicklung wieder ab, das wichtige Weihnachts- und Silvestergeschäft fiel schwächer aus, so die Analyse von visitBerlin.
Touristische Attraktionen besonders gebeutelt
Corona hat die Tourismus-Branche der Stadt 2021 erneut besonders hart getroffen. Dem Marktforschungstool „Visitor Insight“ zufolge, in das unter anderem Daten des Interessenverbands der touristischen Attraktionen Berlins (Intoura) einfließen, kamen die Sightseeing-Anbieter mit einem Besucherniveau im Vergleich zu 2019 von durchschnittlich 37,4 Prozent und die Attraktionen mit 36,2 Prozent noch am besten durch das zweite Corona-Jahr. Ihnen ging es 2021 etwas besser als den Bühnen, die nur 30,2 Prozent des Niveaus von 2019 erreichtem, sowie den Museen, die mit nur 28,3 Prozent am meisten unter dem Ausbleiben der Gäste gelitten haben.